Verkehrsberuhigt: Neue Ruhe-Räume mitten in der Stadt!
Was bewirkt eine autofreie Allee? Ein gutes Klima! Neue Erholungs- und Gemeinschaftsorte, Rückzugsgebiete im urbanen Raum und die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Echt erholsam, und so dachte sich die Stadt Tartu in Estland, dass sie einfach mal die verkehrsreichste Straße für den Autoverkehr sperren und für Bürger:innen öffnen.
Das Projekt mit dem Namen “Autovabaduse” (autofreie Allee) zog rund 150 000 Besucher aus ganz Estland und dem Ausland an. Die Initiative zielt darauf ab, eine öffentliche Diskussion über den Klimawandel, übermäßigen Autobesitz und verschiedene Methoden zum Aufbau einer nachhaltigen Zukunft anzustoßen. Das Projekt wurde im NewEuropeanBauhaus in der Kategorie "Wiedererlangung eines Zugehörigkeitsgefühls" eingereicht.
Mehrere Elemente stehen im Mittelpunkt:
umweltfreundliche Mobilität
phantasievolle öffentliche Landschaften
Zufriedenheit der Einwohner
Politik/Strategie für das Destinationsmanagement und Diskussionen über den Klimawandel.
200 Veranstaltungen, Aufführungen, Gesprächen, Treffen, Mini-Konzerten und Workshops
Trotz der hohen Besucherzahl hatte das Projekt keine nennenswerten, negativen Auswirkungen auf den Verkehr. 85 Prozent der ansässigen Unternehmen in dem Gebiet gaben an, dass mit der Maßnahme ein Aufschwung einherging und 64 Prozent bestätigten einen höheren Umsatz als erwartet. Insgesamt hat das Projekt der autofreien Allee in Tartu auch viel für das positive, nachhaltige Stadtimage von Tartu getan. Das färbt auch auf andere Städte ab, die neben Tartu dieses Event unbedingt auch aufgreifen wollen. Vorbilder wie diese zeigen: Der Bau hochwertiger öffentlicher Räume, die Förderung umweltfreundlicher Mobilität bzw. die Beschäftigung mit den Bedürfnissen der Menschen, zaubern Landschaften, die wir lieben. In denen wir uns wohlfühlen und in denen gemeinsame Zukunftswerte im Erlebnis selbst geformt werden.
- Catharina Enderlein -